TUI VIP Ausflug
Wenn man alleine unterwegs ist, liegt es auf der Hand, sich ab und zu mal einer Reisegruppe anzuschließen. Also habe ich bei TUI einen Tagesausflug gebucht.
Morgens um 7.30 h wurde ich vor meinem Hotel mit einem Kleinbus abgeholt. Die Reisegruppe bestand zunächst nur aus mir und dem Reiseführer Georg, aus dem auf Gran Canaria ein George wurde und schließlich ein George Clooney.
Dann ging es aber nach Playa de Ingles und Maspalomas, wo wir insgesamt 2 Kleinbusse voll bekamen. Die Ansagen von Georg wurden im zweiten Bus übertragen.
Das Programm des gebuchten TUI VIP Ausflugs kann hier eingesehen werden.
Wir nahmen eine andere Route, die auch reizvoll war, von der ich aber bereits mehr Orte kannte.
Zunächst ging es nach Puerto de Mogan. Dort hatten wir eine halbe Stunde Aufenthalt im malerischen Hafen. Ich nutzte das, um ein paar Fotos zu schießen und Mineralwasser und ein Eis in den von Corona stark betroffenen Geschäften zu kaufen.
Selbst Fische schwammen im Hafenbecken.
Anschließend ging es hoch in die Berge durch das Dorf Mogan.
Unser Reiseleiter Georg war im Bus eigentlich fast immer am Reden. Er stellte Land und Leute, sowie Flora und Fauna vor. Er machte das spannend, manchmal mit Humor, manchmal auch eindringlich, wenn es um die vielen Feuersbrünste und ihre Ursachen ging.
Wir machten mehrere Fotostopps an verschiedenen “Miradoren”.
Es war eine kurvige und schmale Route – zum Teil ohne Leitplanken.
Die kahle, wüstenartige Landschaft verschwand und je höher wir kamen, wurde es grüner. Die kanarische Kiefer wurde langsam vorherrschend.
Wir kamen an verschiedenen Stauseen vorbei, deren Wasser zum Teil zum Löschen von Bränden genutzt wird und deshalb immer vorhanden sein muss. Einige der Stauseen waren ziemlich leer, da es vor allem im Süden lange nicht geregnet hatte.
Auf dem Weg zum Roque Nublo machten wir Halt in Ayacata in einem Restaurant, um uns zu stärken. Ich bestellte einen frischen Orangensaft und stellte ersten Kontakt zu Mitfahrern her an einem Tisch im Freien.
Danach ging es zum Roque Nublo, bzw. zu einem Parkplatz von dem man eine sehr gute Sicht auf den eindrucksvollen Felsen hatte.
Weiter ging es zum Pico de las Nieves, der mit ca. 1.959 m hohen höchsten Erhebung auf Gran Canaria.
Zum Teil war sogar die Straße noch mit Kiefernnadeln bedeckt.
Selbstverständlich konnte man wieder den Roque Nublo sehen. An guten Tagen soll man den Teide auf Teneriffa sehen können. Heute konnte ich den nur erahnen.
Wir erhielten noch einen Blick auf den Roque Bentayga in mitten eines alten Vulkankraters.
Immer wieder waren die Brände ein Thema.
Mittlerweile hatte sich die Natur schon wieder ganz gut von diesen erholt. Mal ging ein Brand auf einen Brandstifter zurück, mal sogar auf die Feuerwehr, der wohl ein bewusst gelegter Brand entglitt. Hier oben war es einer, der eine Tür geschweißt hatte, ohne auf den Funkenschlag zu achten und damit etliche Familien zum Auszug aus ihren Häusern zwang. Seine Strafe 25.000 EUR. Der Brandstifter allerdings wurde für 15 Jahre ins Gefängnis geworfen und musste sogar zum Festland verlegt werden, weil man ihn auf Gran Canaria womöglich gelyncht hätte – es war ein Naturschützer gewesen!
Eines dieser Hühner gab es wohl zum Mittagessen in Tejeda, wo wir einen etwas längeren Halt einlegten. Es gab eine Gemüsesuppe vorweg, Hühnchen oder Pasta zur Wahl und zwei Kugeln Eis als Nachtisch, dazu Wasser und Rotwein (alles im Ausflugspreis von 65 EUR inbegriffen).
Auf dem Rückweg zum Mercedes-Kleinbus gab es noch die Möglichkeit, eine der lokalen Spezialitäten zu erwerben. Neben Käse (teilweise gemischt aus Käse, Ziege und Schaf) waren das vor allem Produkte mit Mandeln, wie z.B. eine Marzipantorte, ein Mandellikör, ein Honig mit Mandeln. Auch ich kaufte ein Andenken.
Auf dem Weg zur Caldera de Bandama musste einer unserer Mitreisenden den kurvigen Straßen und dem Mittagessen Tribut zollen. Er schaffte es trotz sofortiger Reaktion des Fahrers nicht mehr ganz nach Draußen und kotzte zum Teil in den Kleinbus.
Georg (Clooney) hatte bereits Erfahrungen mit solchen Dingen, er sagte uns, dass er nicht nur Reiseführer, sondern auch Fahrer, Psychologe und Putzfrau wäre.
Ich nickte mal kurz ein nach dem Mittagessen. Ab und zu benötigt man halt ein wenig Mittagsschlaf. Ich wurde aber schnell wieder wach, weil ich einen Stoß in meine Rippen erhielt, den ich sonst nur von meiner Frau im Kino oder Konzert kenne. “Hier schläft keiner ein”, teilte mir Georg mit; ich musste schmunzeln und aus dem Rückraum des Kleinbusses kamen einige Lacher.
Letzte Station war dann die Caldera de Bandama von der man die folgenden Ausblicke auf Las Palmas hatte:
Ich wurde von hier aus direkt nach Las Palmas gebracht, was für die anderen den Vorteil hatte, noch einen Blick auf die Stadt zu werfen. Für die anderen Gäste ging es anschließend wieder in den Süden (via Autobahn).
Insgesamt war es ein sehr abwechslungsreicher Ausflug mit sympathischen Mitreisenden und einem wirklich guten Reiseführer Georg aus Dortmund, dem man anmerkte, dass er sein umfangreiches Wissen gerne mit den Gästen teilte und seinen Job liebte.