BlogGeocachingUSA 2025

Schlaflos in Seattle

Seattle Ankunft

Wir stiegen in Kamloops in den Flieger nach Vancouver und hatten dort eine gute Stunde zum Umsteigen. Wir beeilten uns, denn unser Gate im E Bereich lag weit entfernt. Der Flughafen in Vancouver ist sehr viel größer als der in Kamloops, der vielleicht mit Münster vergleichbar war.

Die Passagiere für Flüge in die USA wurden separiert. Nach der üblichen Taschenkontrolle kamen wir schließlich zu einem Bereich, in dem uns U.S. Beamte erwarteten. Ohne Wartezeit kamen wir zusammen zu einem sympathischen Angehörigen der U.S. Border Control, mutmaßlich einem Nachfahren von Ureinwohnern. Wir zeigten unsere Pässe, ein Foto wurde von uns aufgenomen. Ich wurde lediglich gefragt, was wir machen und wo wir hinwollten. Worauf ich “einen Roadtrip und nach Miami” antwortete. Ich musste keine Fingerabdrücke mehr abgeben. Meine Frau wurde wegen ihrer Brille möglicherweise nicht zu 100% erkannt. Aber es reichten dann 4 Finger der rechten Hand. Dann durften wir weiter zum Gate. Keine Frage zu einem Rückflugticket oder sonst irgendetwas Ungewöhnliches.

In Seattle wurde noch nicht mal mehr unser Pass kontrolliert. Wir konnten direkt vom Flieger zum Gepäckband gehen, unsere Koffer an uns nehmen und zum Ausgang schreiten. Wir hatten zumindest  ähnliche Kontrollen wie in Deutschland erwartet, so easy jedenfalls nicht. Die Horrormärchen, die linksgrüne Presse in Deutschland über Grenzübertritte in die USA verbreitete, hatten wir sowieso nicht geglaubt, aber so einen freundlichen Empfang ohne lästige Kontrollen oder Interviews hatten wir auch nicht erwartet.

Ein wenig weiter war der Weg zum Lighttrain, der uns dann für 6 Dollar statt für 70 Dollar mit Uber zu unserem Hotel Staypineapple, University Inn fuhr – zumindest bis ca. 100 m davor.

Hotel

Das University Inn war Teil der StayPineapple Kette. Wir kannten diese bisher nicht, aber das große geräumige Zimmer mit 2 Queen-Betten und der warmherzige Empfang gefielen uns sehr gut. Man fühlt sich hier schnell als Bestandteil einer Familie – völlig unprätentiös.

Auch der Pool war ordentlich. Einige Liegen und Sessel standen bereit.

Eine Wasserflasche stand als Geschenk bereit zum ständigen Wiederauffüllen an Wasserspendern im Hotel aber auch anderswo geeignet. Außerdem zwei Willkommensgetränke, die wir dem Kühlschtank in der Lobby wntnehmen durften. Ich wählte ein Double IPA von Boneyard Beer.

Das Zimmer hatte die üblichen Annehmlichkeiten wie Fön, Tresor, Kühlschrank, Kaffeekapselmaschine.

Frühstück

Frühstück gab es im Hotel nicht inklusive für einen Preis von ca. 700 Dollar für 3 Tage inkl. Gebühren. Ja, es war hier Hochreisezeit. Aber wenige Meter die Straße herunter gab es ein Café, das exklusivere Angebote anbot, das Portage Bay Cafe. Die Qualität war sehr hoch. Die Preise allerdings auch. Für einen Kaffee, einen Orangensaft, einmal Eier mit Bacon, Pilzen und Salat, sowie Joghurt und Granola gaben wir 50 Dollar inklusive Trinkgeld aus.

Geocaching

Der wichtigste Grund für unseren Besuch in Seattle war das Headquarter des Geocachings. Wir hatten eine Woche vorher einen Termin reserviert. Einen 45 Minutenslot. Die Tickets waren kostenlos.

Und nach einer kurzen Busfahrt für 2,75 Dollar erreichten wir bereits den Häuserblock. 25 Cent wurden uns von der Busfahrerin erlassen als sie unsere Hundertdollarscheine als Alternative sah, also zahlten wir zusammen nur 5 Dollar.

Wir hatten noch etwas Zeit für einen Virtual Cache und einige Adventure Lab Stationen bevor wir pünktlich kurz vor 11 Uhr in der Lobby der Groundspeak Büros erschienen. Auch dort gab es schon 10 Caches zu finden, die teilweise ganz schön trickreich versteckt waren.

In der Zentrale vom Geocaching, dem Headquarter, wartete ein weiteres Geocaching-Adventure auf uns. Wir erhielten eine freundliche Einweisung von Alysson am Empfang. Sie zeigte uns Gegenstände, die es nur im HQ gibt, eine Art Museum des Geocachings, Travelbugs, die auf ihre Weiterreise warteten und mehr.

Schlaflos in Seattle

Die Zeit verging jedenfalls wie im Flug. Danach nahmen wir noch an einem Geocachermeeting teil, an dem mehrere Lackeys (Mitarbeiter der Geocaching Zentrale) teilnahmen. Sogar Bryan, einer der Gründer des Geocachings, nahm teil und ließ sich mit uns fotografieren.

Insgesamt sollten wir an diesem Tag unseren persönlichen Rekord an Geocaches brechen und einen neuen mit 80 gefundenen Caches aufstellen.

Weiter ging es zur Space Needle wieder mit dem Bus, dieses Mal mit der Linie 5, weil wir vorher noch an der Freemont Bücherei und am Troll vorbeischauten, wo wir weitere Caches fanden.

Space Needle

Das Wahrzeichen von Seattle ist die Space Needle von der Weltausstellung 1962.

Sie besitzt eine Höhe von 184.4 m und mehrere Aussichtsplattformen, von denen die mittlere auf 152,4 m sich dreht.

Für 69 Dollar pro Person kauften wir Tickets für die Needle und für Chihuly Garden and Glass, eine Glaskunstausstellung.

Das Ergebnis waren atemberaubende Aufnahmen von Seattle und herausragender Glaskunst.

Schlaflos in Seattle

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Schlaflos in Seattle

Schlaflos in Seattle

Schlaflos in Seattle

Bus und Bahn

Wir fuhren in Seattle statt dem teurem Uber fast ausnahmslos mit dem Light Train oder Bussen.

Für beide zusammen gibt es die Orca Card. Für die Karte werden 3 Dollar Gebühr fällig, dazu 6 Dollar für ein Tagesticket. Irgendwie waren es dann aber zusammen 12 Dollar.

Die Einzelfahrscheine gelten jeweils nur für Bus oder Light Train. Sie kosten 2,75 Dollar für den Bus oder 3 Dollar für den Zug.

In den Bussen steht übrigens, dass man für das erste und zweite Mal schwarz fahren ermahnt wird, erst danach gibt es Strafen.

Die Stationen des Light Trains, der auf einer Strecke (in beiden Richtungen) von Nord nach Süd durch das gesamt Stadtgebiet über den Flughafen hinaus fährt, sind unterschiedlich und zum Teil imposant, wenn sie unter der Erde liegen.

Beneath the streets

Es gibt zwei Untergrundführungen in Seattle, eine davon, Beneath the Streets, besuchten wir. Die Tickets kosteten ca. 31 Dollar für Senioren bzw. Lehrer. Sonst etwas mehr. Es war quasi eine historische Führung von gut einer Stunde, die durch ein Downtown Viertel ging und insgesamt 3 Keller aufsuchte.

Dies waren keine normalen Keller, sondern das Niveau der alten Straßen. Nachdem ein großer Brand 1889 fast die ganze Innenstadt zerstörte, entschied man sich diese statt in Holz in Ziegeln und in Stein wiederaufzubauen. Die alten Strukturen verschwanden im Keller. Die neuen Straßen entstanden auf den zum Teil verfüllten oder mit Stahlträgern befestigten Strukturen ein Stockwerk höher.

Durch die Bautätigkeit nach dem Feuer bekam Seattle einen Aufschwung, der im Jahr danach die Einwohnerzahl von 25.000 auf 40.000 explodieren ließ.

Der nächste Aufschwung erreichte Seattle im Jahr 1897, nachdem in Klondike Gold gefunden wurde. Auf der Schwabacher Werft wurde das Dampfschiff Portland fertig gestellt, das die Goldsucher von Seattle nach Kanada und Alaska brachte. Die Ausrüstungen kaufte man ebenfalls bei Schwabacher, deren bayrischstämmige Familie mit ihrem Unternehmen sehr eng mit der Geschichte Seattles verbunden ist und Wohlstand dorthin brachte.

Die Keller rochen etwas muffig und erinnerten mich an meine alten Keller in Oranienburg. Ab und zu waren alte Gegenstände zu sehen, alte Tapeten und Fliesen. Durch Kristalle konnte zum Teil Tageslicht die Keller erreichen.

 

Ansonsten fand ich diese nicht so interessant. Interessanter fand ich das eintrittsfreie Klondike Museum, in das wir uns anschließend begaben.

Klondike Museum

Hier war der Goldrausch in allrn Varianten ausgestellt. Ein Adventure Lab Cache führte uns durch die Goldrauschgeschichte, die stellvertretend am Beispiel von 5 Personen erzählt wurde.

Wir schauten uns außerdem einen ca. 20 Minuten dauernden Film über den Goldrausch an.

Auf zwei Etagen wurden wir über sämtliche Aspekte des letzten harten Abenteuers der Menschheit informiert.

Gumwall und Pike Place Market

Ein Kuriosum ist eine Gasse, an deren Wänden überall Kaugummis kleben.

Natürlich ist dort ein Kaugummiautomat installiert, der sogar per Kreditkarte bedient werden kann. Eine große Kugel kostet 1 Dollar. Nach dem Kauen kann und darf man den Kaugummi an die Wand kleben.

Schlaflos in Seattle

Direkt daran an schließt sich der Pike Place Market mit seinen vielen Geschäften und Restaurants. Bereits 1907 wurde er eröffnet und ist damit einer der ältesten Bauernmärkte der USA.

Anschließend besuchten wir noch ein weiteres Geocachermeeting in einem Eiscafé.

Natürlich suchten wir noch ein paar Geocaches und suchten natürlich auch die Gastronomie in Seattle auf.

 

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