Seoul Impressionen und Geocaching
Itaewon Road
Seoul war noch geschockt von dem Blutbad in einer Nebengasse der Itaewon Road. Dort starben in einem Menschengedränge mehr als 150 Personen, darunter meist junge Frauen. Wenn man sich den Ort anschaut, dann konnte man es gar nicht fassen.
Ich hatte bereits vor dem Unglück mein Hotel in der Itaewon Road gebucht. Von dort waren es nur wenige Schritte bis zum Unglücksort, der heute noch abgesperrt war. Nicht nur Blumen, sondern auch Süßigkeiten und Essen lagen hier zusammen mit Sprüchen und Fotos.
Imperial Palace Boutique Hotel
Vom Flughafen nahm ich den Express zum Hauptbahnhof für ca. 8 EUR. Dort orderte ich ein Taxi, was mich nochmal in etwa diesen Betrag kostete.
Das Zimmer war nicht besonders sauber, aber modern, recht gut ausgestattet und ausreichend groß. Auch das Internet funktionierte gut.
Blick aus dem Fenster:
Das Frühstück wurde im unabhängigen Egg Slut (Fast Food Kette, die es u.a. in London, L.A. oder Tokio gibt) serviert (pro Tag ein Gutschein). Hier durfte man zwischen verschiedenen Möglichkeiten wählen.
Es schmeckte nicht schlecht, aber die Auswahl war gering und es gab nur ein Getränk. Ich wählte den Orangensaft, weil ich auf Kaffee verzichten konnte. Außerdem wollte ich den letzten Gutschein nachmittags verwenden, da ich am letzten Tag schon vor 7 Uhr abreiste. Ich durfte diesen nach 10 Uhr aber nicht mehr einlösen, obwohl es den ganzen Tag über die entsprechenden Eibrötchen gab. So trug der Laden den Namen „Slut“ zurecht.
Namsan Park
Das erste. was mir in Seoul auffiel, war, dass die Stadt sehr hügelig ist. Der Namsan Park lag auf dem größten innerstädtischen Berg, auf dem oben der Seoul Tower stand. Ich startete von meinem Hotel aus und wanderte durch ein Luxuswohnviertel Richtung Grand Hyatt Hotel, wo ich über eine Brücke den Park betrat.
Hier versuchte ich an zwei Stellen Geocaches zu finden, war aber leider erfolglos. Das lag möglichweise auch daran, dass ich mich in dem am Sonntag gut besuchten Park nicht auf die Holzbretter eines Weges legen wollte, um darunter nach einem Cache zu suchen.
Hier gab es verschiedene Möglichkeiten sich auszuruhen, aber auch Fitnessgeräte für die Gesundheit. Sogar einen Barfusspfad gab es hier.
Ich nahm zunächst den Weg Richtung Seoul Tower.
Später bog ich dann ab auf den Rundweg, von wo ich einige Aufnahmen Richtung Stadt machte.
Anschließend nahm ich einen Seitenweg wieder herunter. Ich musste ein wenig abseits vom Weg den nächsten Geocache suchen. Dieser war vom letzten Cacher nicht gefunden worden. Der hatte aber wohl Tomaten auf den Augen. Der Cache war vorhanden und sichtbar. Allerdings lag er total offroad. Ich steckte ein paar Travelbugs in die ausreichend große Dose.
Dann ging es eine lange Treppe weiter hinunter.
Am Ende noch über die Straße und es gab den nächsten Geocache und Aussichten auf Seoul zu bestaunen.
Der Owner hatte ein paar hundert Meter weiter noch einen Cache versteckt. Dann stieg ich aber hinab und kam zum Viertel Gyeongnidan – Gil.
Gyeongnidan – Gil
Hier gab es einige Kneipen, Ateliers und sogar einen Hundesalon, in dem auch am Sonntag Pudel frisiert wurden. Typischer Kunde war eine Frau, die gerade aus einem Mercedes Benz SUV ausstieg.
Sogar für das deutsche Zigeunerschnitzel wurde hier nicht mehr ganz political correct Werbung gemacht.
Neben Graffiti gab es auch hier wieder Geocaches. Der erste namens „good beer“ lag an einem Bierlokal, das Sonntag mittags leider noch geschlossen hatte.
Auch der zweite Geocache war an einem roten Rohr versteckt.
Restaurants
211 Table
Ein kleines typisches koreanisches Restaurant. Es hatte die beste Bewertung von Restaurants in der Nähe. Und das zurecht! Vor allem das Preis-Leistungsverhältnis war hier überzeugend.
Ich bestellte Stücke vom dry-aged Rind auf Pilzen und Gemüse.
Ich erhielt dazu zwei Saucen und pinkes Salz, sowie zwei kleine Nebengerichte, einen Rettich und Kohl, beides auf typisch koreanische Weise angemacht.
Es war eine gute Portion mit sehr vielen leckeren Pilzen, die 30 EUR kostete. Ich erhielt dazu noch einen selbsgemachten Reiswein und kalten Ingwer-Tee.
Übrigens habe ich alles tapfer komplett mit Stäbchen gegessen.
1842 Czech Restaurant
Ein Tschechisches Restaurant und Bar im Prager Stil. Hier kam ich hin, um einen Absacker zu trinken. Pilsener Urquell, aber auch Kozel Lager gab es hier. Das Bier im Bild mit Kirscharoma kostete ca. 7,50 EUR.
Buddha’s Belly Itaewon
Ein Thai-Restaurant, das mir von Deutschen empfohlen wurde, die beruflich hier in Seoul waren und seit 15 Jahren dort immer wieder essen. Das Hühnchen mit Erdnüssen und Chili war lecker, typisch Thai, was man in Deutschland so nicht bekommt. Aber die Preise lagen auch deutlich über den Thai-Preisen.
Zusammen mit einem Ingwer-Honig-Mojito zahlte ich ca. 27 EUR, wobei der hausgemaachte Mojito ca. 10 EUR ausmachte, der aber sehr gut mundete.
Sonstige Impressionen
Den nächsten Tag machte ich mich in die andere Richtung auf zum Hangang Fluss. Er ist mit knapp 500 km der zweitlängste Fluss in Südkorea. Er fließt mitten durch Seoul.
Natürlich fand ich wieder ein paar Geocaches, wie z.B. Down to the River oder General Kim Yusin.
Was ich sonst noch bemerkte:
- die meisten Koreaner trugen auch draußen Maske
- es gab hier viele Hundesitter, die Pudel ausführten
- überall gab es CCTV Überwachung, zum Teil sogar mit Ansage, dass Müll abladen bei hoher Strafe verboten ist, trotzdem lag dort viel Abfall
- wie auch in anderen asiatischen Ländern roch es teilweise recht unangenehm, manchmal süßlich und manchmal aus der Kanalisation
- etliche koreanische Frauen hatten krumme Beine
- selbst im Business-Look gekleidete Koreaner konnten kein Englisch sprechen
- die Stromleitungen verliefen oberirdisch, die Masten waren meist schief gebogen
- alte Gebäude standen direkt neben neuen
- die Stadt ist schwierig zu besichtigen, es gibt keine Touren, bei denen man vom Hotel abgeholt wird
- eine Massage kostete ca. 70 EUR die Stunde und war mir hier zu teuer
- es gab sogar Eis aus dem Automaten
- es fuhren viele deutsche Prämiumautos wie Audi, BMW, Mercedes oder Porsche – aber keine anderen wie z.B. VW.
- es gab viele kleine Läden, Backwaren waren meist in Plastik eingepackt – es gab aber auch Ausnahmen
Zurück zum Flughafen buchte ich ein Taxi vor. Dieses kostete knapp 60 EUR für eine gute Stunde Fahrt.
Resumee
Seoul ist sicherlich eine interessante Stadt und ich habe sehr vieles nicht gesehen. Ich fühlte mich hier aber nicht wohl. Einige Koreaner waren sehr freundlich, aber mehr eher unfreundlich, die meisten nahmen keine Notiz von einem oder zogen sogar die herunterhängende Maske hinauf.
Ich werde Seoul wohl nicht noch einmal besuchen.