Wo bist du?
Multicache Vorbereitung
„Wo bist du?“ hieß ein überaus beliebter Geocache in der Nähe von Neuhaus im Thüringer Wald.
Es handelte sich um einen Lost Place Multicache. Wir meldeten uns zuvor im Internet an. Pro Tag wurden zwei Termine angeboten (8 Uhr und 13 Uhr). Daran konnten wir schon erkennen, dass maximal 5 Stunden Zeit ausreichend sein sollten. Nach der Anmeldung erhielten wir mehrere Dateien im pdf-Format. Diese waren bis auf die Einführung mit Kennwörtern geschützt. Zusätzlich gab es noch ein Dokument mit Hinweisen und eine geschützte mp3-Datei.
Die Kennwörter waren während der Cachesuche zu ermitteln. Mit jedem gefundenen Kennwort konnte dann eine weitere Datei freigeschaltet und die Geschichte voran getrieben werden. Wir luden alle pdf-Dateien auf unser Smartphone, da am Objekt kein Mobilfunkempfang bestand.
Uns war leider nicht sofort aufgefallen, dass man neben der üblichen Cacherausrüstung auch eine UV-Lampe mitbringen sollte. Dies stand nur in den Attributen, aber nicht im Beschreibungstext.
Start
Wir stellten unser Cachermobil (Auto) am angegebenen Parkplatz ab. Von dort waren es nur wenige Schritte bis zur Bushaltestelle auf der anderen Straßenseite, wo ein kleines Pättken (Pfad) durch das üppige Grün auf das Gelände des Erholungsheims Sorbitzmühle führte. Das alte Schild „Sorbitzmühle“ war gleichzeitig erste Station auf dem Gelände von „Wo bist du?“.
Wir sollten zum Haupteingang kommen und dort die kleine Treppe hoch in einem Trakt nach Ziffern suchen. Wir suchten eine ganze Weile vergeblich. Bis ich den Code erkannte, der die Reihenfolge der Ziffern bestimmte. Nur in mit diesem Code versehenen Zimmern konnten sich die Ziffern verstecken. Es blieben also nur 4 Zimmer abzusuchen. Während ich noch fotografierte, hatte Hildegard (mein Trüffelschwein) schon alle Ziffern gefunden. Nicht immer war der Code offen zu sehen. Jedes Versteck war einzigartig. Aber häufig fragten wir uns: Wo bist du?
Später ging die Suche in den anderen Etagen und Bereichen weiter. Immer wurden wir durch die Geschichte, die in den pdf-Dokumenten beschrieben war, weitergeführt. Zum Teil waren in den Dokumenten Fotos, deren abgebildete Motive oder Gegenstände wir suchen mussten.
Mehrere Graffitikünstler hatten sich inzwischen hier verewigt. Den Tag „318“ lasen wir immer wieder (ein Kennwort war es leider nicht).
Ab und zu sahen wir einen Tierkadaver. Diese Maus schien hier fast so drapiert worden zu sein.
Keine Graffiti, aber auch Kunst:
Suche
Ein komplett heiles Fenster haben wir nicht angetroffen.
Endlose Gänge und viele Türen bildeten ein kleines Labyrinth.
Selbst Dieter Hallervorden schien hier schon einmal gewesen zu sein (Palim Palim). Aber auch anderes Skurriles gab es zu besichtigen.
Teile des Gebäudes waren eingestürzt bzw. abgebrannt. Dennoch fühlten wir uns insgesamt recht sicher. Aber man sollte natürlich mit festen Schuhen hier antreten und immer auf den Fußboden und die eigenen Schritte schauen.
Altes Spielzeug wirkte hier wie Kunst auf uns.
Altreifen gab es auf dem Grundstück etliche. Manche hatten sogar noch Profil. Zusammen mit anderem Unrat gaben sie dem Gelände eine weitere „Lost Place Note“.
Die Terrainwertung kam nicht von ungefähr… Wir konnten die Fährte aber auch ohne die Klettereinlage am Schlot wieder aufnehmen. Schließlich wollten wir hier nicht einen „Freitod“ (so lautete der Name einer Station) sterben.
Ob es hier wirklich zum Ausgang ging?
Auf der Wiese gab es mehrere Spielgeräte, u.a. dieses Karussell. Und da lag doch noch jemand … 😉
Das Finale musste mit einem Schlüssel geöffnet werden. Dort gab es dann den letzten Code und das traurige Ende einer stimmungsvollen Geschichte mit einer Tonaufnahme der Stimme des Mädchens untermalt mit passender Musik.
Resumee
Die Geschichte war extrem stimmig und passte zum Lost Place. Wir fanden den Cache insgesamt faszinierend und schätzten ihn als einen der besten Caches von Deutschland ein. Er hatte bereits über 400 Favoritenpunkte, aber noch wesentlich mehr verdient (selbstverständlich haben wir auch einen vergeben).