Roadtrip durch Slowenien
Roadtrip durch Slowenien
Anreise
Wir reisten von Deutschland über Regensburg, Salzburg, Villach durch den Karawankentunnel nach Slowenien. Da sowohl auf österreichischer Seite und auf slowenischer Seite Autobahnen genutzt werden, benötigten wir jeweils Vignetten.
Wir kauften diese bereits vor der Fahrt bequem zuhause bei der örtlichen ADAC-Geschäftsstelle.
Das Benzin war bei unserer Fahrt in Deutschland am Teuersten und in Slowenien deutlich am Billigsten. Bei Super 100 sparten wir ca. 50 Cent pro Liter gegenüber den Preisen in Deutschland.
Stationen der Reise
Bohinj
Erste Station der Reise war Bohinj hinter Bled im Triglav Nationalpark. Der Nationalpark beinhaltet den Slowenischen Teil der Julischen Alpen. Er ist benannt nach dem mit über 2.864 m höchsten Gipfel Sloweniens, dem Triglav.
Highlights
Lake Bohinj
Um den See führt ein Wanderweg, besonders der nördliche Teil ist sehr schön angelegt. Von Ukanc aus startet man, quert die Holzbrücke über die Sava Bohinjka, hält sich dann halb rechts. An der nächsten Abzweigung führt der Weg rechts zu einer Badestelle, um den See geht es dort links weiter. Der Weg ist nur zu Fuß begehbar, wird aber später breiter. Man kann die andere Richtung bequem mit dem Boot über den See zurück fahren.
Mostnica Klamm
Diese wildromantische Klamm ist vom Ort Stare Fuzina zu Fuß zu erreichen. Man sucht sich am Besten einen Parkplatz im Ort. Der Parkplatz zur Klamm kostet ansonsten 3 EUR pro Stunde.
Der Hauptteil der Klamm ist von beiden Seiten zu begehen. Es handelt sich insofern um einen Rundweg.
Hinter der Klamm kann man noch ca. 30 Minuten bis zum Mostnica Wasserfall weiterwandern oder zumindest noch bis zu einem Restaurant hochwandern, das auch Außenplätze anbietet. Wir haben noch einen Abstecher zu einer Brücke hinter dem Restaurant gemacht.
Der Weg dort wird aber nicht gewartet und ist auf eigene Gefahr, hinter der Brücke soll er irgendwann nicht mehr weiter führen.
Bled
In Bled werden sehr viele Aktivitäten angeboten. Als Sehenswürdigkeiten gibt es u.a. die Burg, den Bleder See und dessen Insel. Letztere ist der Star unter Instagrammern.
Wir haben sie vom Berg der Sommerrodelbahn aus fotografiert. Einmal mit dem Sessellift hoch und dann mit dem Monorailschlitten wieder zurück kosteten 10 EUR pro Erwachsenen.
Nördlich von Bled befindet sich die Vintgar Klamm. Wir entschieden uns für eine Wanderung um den Berg und, da wegen Corona die Klamm nur einseitig begehbar war, nahmen wir den Weg ganz oben an der Schlucht zurück. Von dort war das Wasser unten nur noch zu hören, dafür mussten wir weder den Parkplatz für 5 EUR, noch den Eintritt von 10 EUR pro Person bezahlen.
Vogel
Von Ukanc geht eine moderne Gondelbahn auf den Berg Vogel. Oben befindet sich ein Skigebiet, das aber auch im Sommer einiges zu bieten hat. Ein Sessellift hat auch im Sommer geöffnet und bringt die Besucher auf ca. 1.800 m.
Man kann z.B. mit dem Gleitschirm bis zu einer Wiese am See Bohinj fliegen, sich vor dem Bergpanorama und einem Herz fotografieren lassen oder zur Zadnji Vogel Alm wandern, wo es normalerweise frischen Käse gibt.
Wir unternahmen die kleine Wandertour von etwa einer 3/4 Stunde. Leider hatte die Alm nicht geöffnet, das hätten wir vorher erfragen können. Wir entschieden uns dann für den kompletten Abstieg. Von der Alm nahmen wir zunächst den Weg Richtung Komna. Er führte im leichten Auf und Ab parallel zum Hang sehr idyllisch mal durch Wald, mal durch Felswiesen.
Kurz bevor er nach ca. 45 Minuten nach links schwenkte und bergauf führte, gab es eine kaum sichtbare Abzweigung talwärts, die aber auch wieder mit einem roten Kreis markiert war. Sie führte uns zunächst zu einem kleinen Eisfeld.
Der Weg führte weitestgehend geradeaus eine Senke herunter durch Blumenwiesen und Farn. Ab und zu bemerkten wir noch rote Farbe an Steinen als Kennzeichnung.
Öfters war er aber kaum noch zu erkennen.
Später gab es auf der linken Talseite einen schmalen Waldpfad, der erkennbar mit Steinen abgestützt war. Schließlich kamen wir auf der breiten Skipiste an, die talabwärts zur Gondelbahn führte.
Unterwegs sahen wir Gemsen und Schwarzhörnchen, aber auch Insekten und viele bunte Blumen.
Postojna – Adelsberg
Zweite Station war Postojna oder Adelsberg – wie das Städtchen im Süden von Slowenien früher hieß.
Highlights
Postojna Cave
Über 24 km erstreckt sich diese eindrucksvolle Höhle in die Unterwelt. Sie ist die einzige Höhle in der Welt mit einer zweigleisigen Bahnstrecke. Man fährt mit dieser Bahn zunächst 10 Minuten tief in die Höhle.
Bereits während der Bahnfahrt kann man diverse Hallen, Stalagmiten und Stalagtiten bewundern. Daran schließt sich eine geführte Wanderung an. Unsere Führung war in deutscher Sprache. Dies war gleichzeitig die größte Gruppe hier.
Diese riesigen Säulen bzw. Stalagmiten sind die Wahrzeichen der Höhle.
Die größte Säule der Höhle ist mehr als 16 m hoch.
Die russische Brücke verbindet den alten Teil mit einem später entdeckten Teil der Höhle.
Sie heißt so, weil kriegsgefangene Russen im 1. Weltkrieg sie erbauten.
Postojna Jama Park
Am Eingang zur Höhle befand sich ein kleiner Park. Hier konnte man die Pivka in der Erde verschwinden sehen.
Exhibition Center
Ein Exhibition Center veranschaulichte die Entstehung der Höhlen. Es wurden verschiedene geologische Erklärvideos z.B. über Ponore (Flussaus – bzw. eintritte), Senklöcher oder Dolinen (Einbrüche) gezeigt. Der deutsche Begriff Karst stammt übrigens vom slowenischen Kras ab (felsige Landschaft). Pläne der Postojna Höhle aus den verschiedenen Jahrhunderten und die Entwicklung der Entdeckung der Höhle wurden ebenso gezeigt.
Daneben gab es noch eine Sonderausstellung zu Schmetterlingen und Funde von Tierknochen und Fossilien.
Vivarium
Wir waren überrascht, dass das Vivarium quasi ein Teil der Postojna Höhle war. Es waren originale Tropfsteine zu sehen und auch die Kälte von ca. 10-11 Grad war original.
Die Postojna Höhle ist die Höhle mit der größten Artenvielfalt weltweit. Einige dieser Tiere, speziell Insekten wurden in Schaubecken gezeigt, obwohl wir sie zum Teil nur mit Mühe entdecken konnten – manchmal auch nicht.
Höhepunkt war natürlich der Grottenolm, den wir wieder live unter Schwarzlicht sehen konnten. 2016 waren hier sogar unter den Augen der Touristen die ersten Eier von Grottenolmen in Gefangenschaft gelegt worden (insgesamt 64 Stück).
Predjama Castle
Ein beeindruckendes Schloß in den Felsen. Darunter und zum Teil auch darüber befindet sich ein Höhlensystem. Durch einen Geheimgang, der nach oben führt, konnten die Burgherren Belagerungen standhalten.
Uns reichte heute eine Führung durch die Burg. Audioguides, die auch in deutscher Sprache erhältlich waren, erklärten uns die einzelnen Stationen, von denen es reichlich gab. Ein tolles System. Die Eintrittskarte hatten wir zusammen mit drei anderen Attraktionen bei Postojne gekauft.
Über eine Stunde hielten wir uns in den unterschiedlichen Räumen auf.
Geheime Räume des Hotels Jama
Eine ganz spezielle Tour führt zu den geheimen Räumen des Hotels Jama und in die Zeit des Kommunismus. Angeblich wurden die Räume erst bei einer Renovierung in den 90er Jahren entdeckt. Es handelte sich um Abhörräume mit viel Technik und allen Telefonleitungen, die hier angezapft werden konnten. Die Gespräche wurden auf Tonbänder aufgenommen.
Als Beispiel erhielten wir selbst die Möglichkeit, uns in tatsächlich geführte Gespräche einzuhängen.
Auch eine Geheimtreppe führte zu den Räumen, die einen getarnten Ausgang in die Werkstatt für die Höhlenschienenbahn und somit auch in die Höhle besaßen.
Von den geheimen Räumen durften leider keine Fotos gemacht werden.
Skocjanske Jame
Ein Höhlensystem das von der Unesco ausgezeichnet wurde. Die Reka, die in Kroatien entspringt und in die Adria mündet, fließt hier zum Teil unterirdisch und hat den größten unterirdischen bekannten Canyon erschaffen. Er ist einfach gewaltig – so stellt man sich die Unterwelt vor. Wegen des Verbots, Fotos anzufertigen, kann ich hier leider keine zeigen von dieser eindrucksvollen Welt Untertage. Auch hier gab es übrigens ein Hochwasser: der Fluss Reka stieg am 2.9.1965 um 90 m an! Eine entsprechende Marke erinnert an diesen Pegel noch heute.
Aber zum Teil sind Höhlen eingestürzt und zum Teil fließt die Reka auch überirdisch. Ab dem Canyonausgang darf man alleine ohne Führer den sich anschließenden Wanderweg begehen, der zum Ausgangspunkt zurückführt.
Alleine dieser Teil ist schon sehenswert.
Rakov Skocjan
Auch der Fluss Rak fließt zum Teil unterirdisch, aber einige Passagen sind kollabiert.
Drei Wanderrundwege mit unterschiedlichen Längen führen an beiden Ufern entlang. Ein Hotel mit Restaurant bewirtet die Wanderer auf etwa der Hälfte des längsten Wanderweges mit 7,5 km Strecke.
Eine steile Passage führte auch in den Canyon und eine weitere wieder heraus.
Es gibt natürliche Brücken über den Canyon zu sehen. Der Weg verläuft zum Teil direkt am Fluss in Tunneln entlang.
Pittoresk ist auch eine Brücke über den Fluss am Grunde des Canyons.
Kurz vor dem Eingang zu der Höhle oben im Bild geht rechts ein kleiner Pfad hoch und führt wieder hinaus nach oben. Die meisten Leute, die mit uns da waren, haben diesen nicht entdeckt und sind den gleichen Weg wieder zurückgegangen.
Wir haben zwei Eingänge zu den Höhlen entdeckt, die aber beide vergittert und nicht zugänglich waren.
Piran
Von Postojna aus machten wir einen Ausflug an die Adriaküste. Ziel war die alte Küstenstadt Piran. Der Ort ist bekannt für seine mittelalterliche Architektur. Einflüsse aus Venetien und aus dem Kaiserreich Österreich-Ungarn gibt es. Mittlerweile ist Piran eine der größten Touristenattraktionen Sloweniens.
Das merkten wir auch bei der Anreise. Entweder standen die Parkplätze nur Anwohnern zur Verfügung oder waren gesperrt. Einen Platz bekamen wir aber in dem großen 8-stöckigen Parkhaus an der Küste südöstlich vor dem Ort. Während man oben einfährt, steigt man unten aus und kann dort einen kostenlosen Shuttletransfer in das Zentrum nutzen (ca. alle 5 bis 10 Minuten im Sommer). Die Preise lagen bei 1,90 EUR für die erste und 2,20 EUR für die weiteren Stunden.
Der zentrale Platz war früher das Hafenbecken und wurde später zugeschüttet.
Hervorzuheben ist hier die Statue vom Geiger Tartini, des wohl berühmtesten Sohns der Stadt.
Die Kirche oben war leider nicht zugänglich, man konnte aber ein Foto durch das Gitter machen.
Vom Kirchplatz hatten wir eine tolle Aussicht auf die Stadt.
Vom Kirchturm aus wurden heutzutage Delphine beobachtet.
Während an der Südseite Boote lagen, wurde der Abschnitt im Norden nur zum Baden genutzt.
Die alten Gassen der Stadt waren zum Teil sehr dekorativ.
Im Schmuckladen kauften wir eine Kette als Andenken.
Ljubljana
Die Hauptstadt Sloweniens, die in etwa so groß wie unsere Heimatstadt Münster ist, war für uns eine Zwischenstation. Wir sind hier auf dem Weg zur nächsten Station im Osten Sloweniens durchgefahren und haben einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten besichtigt.
Highlights
Metelkova
Das autonome Kulturzentrum Metelkova entstand 1991 nach dem Abzug der Jugoslawischen Armee. Es liegt im Zentrum von Ljubljana in Bahnhofsnähe. Tagsüber sind dort viele Touristen unterwegs, um die Graffitikunst dort zu fotografieren.
Fotos von Personen sind absolut tabu. In den Abendstunden erwacht das Viertel dann zum Leben.
Drachenbrücke
Weiter südlich liegt die Drachenbrücke, eine Jugendstilbrücke, die 1902 erbaut wurde. Drachen zieren die Brücke an den Enden. Sie stellen den Bezug her zum Drachen im Wappen von Ljubljana.
Drei Brücken
Ebenfalls weit bekannt sind die drei Brücken. Früher stand hier nur die mittlere. Dann mussten wegen des Verkehrs noch zwei weitere links und rechts gebaut werden. Heute ist das Ganze Fußgängerzone.
Zwischen den beiden vorgenannten Brücken gibt es noch die Metzgerbrücke, an deren Geländer lauter Liebesschlösse hängen.
Burg
Oberhalb der Brücken thront die Burg, die mit einer Bahn erreichbar ist. Wir fuhren durch den Tunnel weiter nach Südosten zu unserer nächsten Station.
Podsreda / Kozjansko Nationalpark
Podsreda liegt im Zentrum des Kozjansko Nationalparks. Dieser war unsere 3. Station in Slowenien. Der Nationalpark besitzt eine sehr hohe Biodiversität und ist daher einer der wichtigsten europäischen Naturparks.
Highlights
Burg Podsreda
Eines der Highlights war gleichzeitig unser Hotel, die Burg Podsreda. Als Hotelgäste bekamen wir die Besichtigung mit Audioguides umsonst (ansonsten hätten Erwachsene 10 EUR bezahlt).
Die Burg wurde bewirtschaftet – allerdings gab es nur Getränke (inkl. die obigen Cocktails), Eis und Apfelstrudel.
Die Besichtigung führte uns in fast alle Räume der Burg. Aktuell probten hier Cellisten für ein Konzert. Einige Räume wurden als Galerie genutzt, während in anderen Fotos von einem Fotowettbewerb gezeigt wurden.
Aber auch Glaskunst aus der Umgebung und Wissenswertes zum Park wurden dargestellt.
Für Kinder und Jugendliche gab es Ausstellungen zu Wasser und Welt.
Die Geschichte der Heiligen Ema und die Pilgerwege durch Slowenien wurden dargestellt.
Selbstverständlich wurde auch über die Geschichte der Burg und ihre Eigentümer berichtet.
Kloster Olimje
Dieses Kloster der Minoriten (einer slowenischen Untergruppe der Franziskaner) ist mit seinen tausenden Besuchern wohl das wichtigste in Slowenien.
Es ist spezialisiert auf Heilkräuter.
In Olimje gibt es zudem seit dem 19. Jahrhundert die Tradition der Schokoladenproduktion.
Außerdem gab es bei Olimje eine Hirschzucht.
Ausflug nach Kroatien – Klonje
Wir wanderten den Eco Trail zur Burgruine Cesargrad. Diese Festung ist bereits sehr zerfallen und man muss bei jedem Schritt aufpassen, wenn man sie betritt.
Der Eco Trail führte über den Berg an einer Mobilfunkstation vorbei. Unterwegs wurden mit Hinweistafeln die heimischen Tiere, Vögel, Pflanzen und die Geologie erklärt.
Zum Schluss ging es durch Pflanzentunnel an Weinbergen vorbei mit tollem Panorama und Sicht auf Klonje.
Kolonie der Bienenfresser
Der Bienenfresser ist wohl der bunteste Vogel Europas. In Deutschland galt er zwischendurch als ausgestorben.
In Zupjek bei Bizeljsko nistete seit 1980 eine Kolonie der Bienenfresser in einem Steinbruch. Zwischen 6 und 9 Uhr darf man mit Anmeldung sogar näher an die Kolonie heran. Dazu steht eine vorgelagerte Beobachtungsstation bereit.
Wir waren aber auch einmal am Nachmittag dort, dann waren die Vögel wesentlich aktiver. Insgesamt konnten wir einige tolle Fotos schießen.
Bovec
Bovec liegt im Westen Sloweniens zu Fuße der Alpen. Da uns die Julischen Alpen beeindruckt hatten, sind wir noch einmal zurückgekehrt, um die Soca zu sehen. Unsere 4. und letzte Station in Slowenien. Speziell von Bovec aus kann man Rafting, Kajak, Ziplining, Canyoning, Gleitschirmfliegen und andere Aktivitäten buchen.
Highlights
Soca
Viele Wassersportaktivitäten bietet die Soca, aber auch Wanderhighlights mit den verschiedenen Brücken.
Wir waren in erster Linie wandern, u.a. über die vielen Hängebrücken. Der Alpe-Adria Trail führt entlang der Soca. Auch wir sind einige Abschnitte den Trail entlang gewandert.
Tolmin Schlucht
Die Tolmin Schlucht ist eines der Highlights des Triglav Nationalparks und zugleich sein tiefster Punkt. Hier stoßen zwei Schluchten aufeinander, die der Tolminka und der Zadlascica.
Unser Auto parkten wir kostenlos auf dem ersten Parkplatz weiter unten. Von dort wurde ein kostenloser Shuttle zum Eingang angeboten. Der Parkplatz oben wäre nicht kostenlos gewesen, sondern kostete 3 EUR pro Stunde. Der Eintritt in die Klammen kostete vor Ort 10 EUR. Im Internet haben wir auch schon 6 EUR als Preis entdeckt bei Voranmeldung.
Die Teufelsbrücke ganz oben über die Schlucht ist eine der Attraktionen.
Dazu gehört auch der eingeklemmte Felsen, der eine natürliche Brücke herstellt.
Museum zum 1. Weltkrieg in Kobarid
In den Schlachten am Isonzo Fluss (Soca) mussten viele 100.000 Menschen ihr Leben lassen. Es waren die verlustreichsten Schlachten im 1. Weltkrieg.
Ein Museum in Kobarid erinnerte daran. Verschiedene Schautafeln zeigten die Verläufe der Fronten und erklärten die Entwicklung der Krieges. Die 12. Isonzo-Schlacht wurde auch Schlacht von Karfreit (Kobarid) genannt. Sie endete mit dem Sieg der östereichischen und der erstmals eingreifenden deutschen Truppen.
Fotos von den vielen Ausstellungsgegenständen wie Maschinengewehren und anderen Waffen, Orden, Werkzeugen, Fotos, etc. durften nur für private Zwecke angefertigt werden.
Boka Wasserfall
Der größte Wasserfall Sloweniens, der Boka Wasserfall, befindet sich kurz vor Bovec. Der Wasserfall ist so riesig, dass er von der Straße bereits gesehen werden kann. Der erste freie Fall beträgt ca. 106 m, es folgt ein weiterer Fall mit über 30 m.
Die Boka mündet nicht weit entfernt in die Soca.
Wissenswertes über Slowenien
Slowenien hat knapp 2 Millionen Einwohner und ist seit 2004 Mitglied der Europäischen Union. Sloweniens Hauptstadt ist Ljubljana.
Nach Ende des ersten Weltkrieges ging das Land von Österreich-Ungarn über an Jugoslawien. Seit 1991 ist es unabhängig. Slowenien liegt beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf knapp hinter Spanien, aber deutlich vor Ländern wie Griechenland, Portugal, Polen oder Tschechien. Die Staatsverschuldung ist prozentual niedriger als die z.B. von Frankreich oder Großbritannien. Die Lebenshaltungskosten sind mit denen von Spanien zu vergleichen. Durch Slowenien wird der europäische Haushalt nicht viel ärmer, das Land liegt bei den Nettoempfängern ziemlich weit hinten.
Auch sportlich hat Slowenien einiges zu bieten. Zwischenzeitlich lag das kleine Land vor Deutschland im Medaillenspiegel. Stars sind u.a. die Radfahrer, die Basketballspieler und die Kanuten.
Geocaching
Erster Cache in Slowenien
Den ersten Geocache in Slowenien fanden wir auf einer Anhöhe südlich des Bleder Sees.
Er nannte sich “Straza south”. Da es keine weiteren Caches der Serie mehr gab, waren die Koordinaten des gleichnamigen Bonus in diesem Cache verzeichnet.
Der Bonus war leider schon zu feucht geworden.
Die Anhöhe kann mit einem Sessellift erreicht werden. Wir nahmen herunter die Sommerrodelbahn (Monorail). Vom Hügel hat man tolle Sicht auf den Bleder See mit seiner Insel und die Burg, die über dem See thront.
Große Cacheausbeute
Die größte Cacheausbeute erhielten wir bei unserer Wanderung auf der Nordseite des See Bohinj. Nicht weniger als 10 Caches wurden von uns dort gefunden.
Zum Teil war hier voller Körpereinsatz gefragt.
In der Nähe der Vintgarklamm fanden wir den Cache St. Katarina. Die gleichnamige Kapelle ist auf dem nächsten Foto zu sehen.
Bei Ukanc gab es einen Friedhof für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Dort lag ebenfalls ein Cache versteckt.
Geocache an der Adria
In Piran lösten wir den virtuellen Cache auf dem zentralen Platz zum Geiger Tartini. Wir fanden oben an der Kirche einen Cache in der Mauer und suchten erfolgreich einen Minimulti, dessen Finale gut getarnt war.
Höhlencaches
Für alle Höhlenfans ist der Cache Betalov Spodmol phantastisch. Auf der Strecke zwischen Postonje und Predjama liegt direkt neben der Straße ein Eingang zu einer Höhle. Ein kleiner Pfad führt an einem Hinweisschild zum Höhleneingang.
Der Cache ist quasi ein Drive-In. Der Behälter liegt unter Steinen im Eingangsbereich.
Aber die Höhle ist eine relativ große Höhle, die auf eigene Faust entdeckt werden kann und nicht mit einem Gitter versperrt war. Wir hatten keine guten Schuhe dabei und sind daher nur einen einfachen Pfad weiter in die Höhle eingedrungen und haben gestoppt als es ans Klettern ging. Mit einer Taschenlampe konnten wir aber die Höhle weiter ausleuchten, ein Ende war nicht zu sehen. Es handelt sich sogar um eine bedeutende Höhle, in der viele alte Tierknochen entdeckt wurden von Bären, Hirschen, etc.
Höhlen gab es auch am Multicache Rakov Skocjan. Den Cache sollte man nur mit gutem Schuhwerk heben. Es geht bis an den Grund des Flusses Rak. Die Ausblicke sind aber phantastisch (siehe oben unter Highlights bei Postojne).
Osten Sloweniens
Bei Podsreda hat uns besonders der Cache an einer idyllischen kleinen Mühle gefallen.
Abstecher nach Kroatien
Wir haben auch einen kleinen Abstecher nach Kroatien gemacht. Dort machten wir bei Klanjec eine Runde rund um die Burgruine Cesargrad. Dort gefiel uns dieser Cache auf einem Hügel nach der Burgruine am Besten.
Tolmin
In der Nähe der Tolminschlucht gab es einen Cache, der sehr gut getarnt war. Er nannte sich Tolminska Korita.
Soca
Auch an der Soca waren wir aktiv. Auf der Höhe von Bovec machten wir eine kleine Rundwanderung südlich der Soca.
Der attraktivste Cache dort war an einem Faden befestigt und hing am Ufer der Soca.
Weiter oben an der Soca bei Trenta gefiel uns der Cache Trenta Panoramic View am Besten.
Kulinarisches in Slowenien
Wir haben viele kleinere Restaurants, Gaststätten und Imbisse besucht. Wir haben viel Hausmannskost und lokale Spezialitäten probiert, wie gefüllte Paprika, Cevapcici oder eine Pilzsuppe, Rehragout, gebratene Steinpilze, etc. Letztlich wurden wir nie enttäuscht. Die Preise liegen vor allem für Fleisch unter den deutschen.
Nachfolgend wollen wir aber die echte Gourmetküche würdigen, hier arbeiten Köche, die durchaus den einen oder anderen Stern verdient hätten:
Hotel Triglav Bled
Wir saßen auf der Terrasse des Hotels und bestellten uns zunächst eine der Gin-Kreationen des Hauses.
Anschließend suchten wir uns verschiedene Gänge des Gourmetmenüs aus. Insgesamt bekamen wir alle 6 Gänge des Menüs zusammen. Der Chef selbst, der gleichzeitig Autor eines Buches über Gin-Rezepte war, bediente uns. Selbstverständlich kauften wir sein Buch und ließen es uns hinterher signieren.
Vor den Gängen gab es noch einen Gruß aus der Küche mit 4 verschiedenen Leckereien, die symbolisch für die 4 Landesteile standen. Uns hat die Pilzmousse ganz rechts am besten gemundet, die für den Wald im Süden stand.
Mein Favorit war ein zartes Bullenbäckchen mit Kürbis-Karotten-Mus.
Aber auch die Forellenrolle an Steinpilztagliatelle mit Reischips schmeckte phantastisch.
Restaurant Triglav Bohinj
Von der überdachten Terrasse des Restaurants, das nichts mit dem vorhergehenden zu tun hat, konnten wir den See Bohinj sehen. Die Speisekarte war kurz, aber die Gerichte überzeugten. Als wir zu Gast waren, wurde das Fleisch komplett am Grill draußen zubereitet.
Das Rumpsteak war nach Art des Chefs mariniert und wurde medium rare serviert wie bestellt. Eine feine Estragonzwiebelmarmelade passte hervorragend dazu.
Den Abschluss machte eine Blaubeermousse mit Vanilleeis und Schokocrumble.
Restaurant Postojna Cave Hotel Jama
Sehr überrascht waren wir, dass das Hotelrestaurant spitzenmäßiges Essen anbot. Am ersten Abend wählten wir das vegetarische Blumenkohlsteak und die Nudeln mit Trüffeln.
Als Nachtisch gab es Pflaumen Gnocchi mit Eis und einen Lemon Pie mit Baiser und frischen Beerenfrüchten.
Unterkünfte in Slowenien
Vila Park Bohinj
Eine 4 Sterne Privat-Unterkunft mit einer äußerst freundlichen Besitzerin, die sich um wirklich alles kümmert, gute Ratschläge parat hat und ein phantastisches Frühstück bereit hält.
Die Unterkunft konnte vor allem mit ihrer Lage direkt am Fluß Sava Bohinjka und dem großen Rasengrundstück punkten. Wanderungen konnten direkt von der Unterkunft starten.
Postojna Cave Hotel Jama
Ein großes Hotel direkt am Eingang zur gleichnamigen Höhle. Die Zimmer waren modern, groß und geräumig. Vor allem die Betten waren gut und verschafften uns einen tollen Schlaf. Der Blick von der großen Balkonterrasse war sensationell. Bereits am Empfang wurden wir sehr freundlich empfangen.
Das Frühstück war o.k., aber längst nicht so gut wie das Abendessen. Wir hatten uns etwas mehr versprochen.
Rooms & Appartements Potsreda Castle
Auf der Burg Podsreda fühlten wir uns wie Schlossherren. Das Zimmer war komplett neu renoviert, das Bad allerdings sehr klein. Als Hotelgäste durften wir die komplette Burg jederzeit betreten.
Das Frühstück war gewöhnungsbedürftig. Wir hatten die Wahl zwischen 6 Alternativen. Darunter: ein Pott mit Joghurt und Müsli, ein riesiges belegtes Baguette, mit Wurst oder ohne, zwei riesige Brötchen mit Marmelade, Honig und Butter. Jedes Mal gab es noch einen Apfelstrudel, eine kleine Flasche Apfelsaft und einen Apfel hinzu. Das ganze stand in einem Korb bereit. Kaffee oder heiße Schokolade musste man sich an einer Kaffeemaschine holen. Nicht immer funktionierte alles: einmal gab es kein Brötchen, dann keine Milch in der Kaffeemaschine.
Die Burg wurde übrigens mit europäischen Mitteln so toll renoviert und das Eigentum lag in öffentlicher Hand.
Gostice Sovdat
Das bisher beste Zimmer erhielten wir in Bovec. Es war sehr geräumig und modern eingerichtet. Zur Begrüßung erhielten wir eine kleine Flasche Sekt.
Auch das Frühstück war sehr gut und vielfältig. Rühreier gab es separat vom Chef serviert.
Beim Abendessen musste man normalerweise reservieren, weil das Restaurant so beliebt war. Als Hotelgäste wurde allerdings immer ein Tisch für uns gefunden.
Aktuelle Coronasituation
Slowenien
Wir sind beide doppelt geimpft die Reise angetreten. In öffentlichen Verkehrsmitteln mussten wir in Slowenien eine Mundnasenmaske aufsetzen. Ansonsten hat sich nirgendwo jemand daran gestört, dass wir keine Maske trugen. Allgemein gingen die Slowenier eher locker mit den Coronamaßnahmen um, obwohl überall noch Schilder hingen. Desinfektionsmittel wurden vielfach angeboten.
Nur in einigen öffentlichen Räumen wurden wir höflich aufgefodert, Maske zu tragen.
Grenzübertritte
An der Grenze zu Kroatien wurden wir gebeten unseren digitalen Impfausweis vorzuzeigen. Dieser wurde gescannt. Außerdem wurden wir gefragt, wo wir herkommen bzw. nächtigen. An den beiden kleinen Grenzübergängen bei Klonje machte die Polizei Dienst. Wartezeiten gab es nicht.
An der Grenze nach Österreich antworteten wir auf die Frage, ob es zurück nach Deutschland ginge, mit “Ja”. Wir brauchten dann noch nicht einmal unsere Pässe vorzeigen. Irgendwann geht es auch wieder zurück nach Deutschland.