Kambodscha 2019

Ausgerasteter Taxifahrer in Phnom Penh

Ein ausgerasteter Taxifahrer in Phnom Penh? Genauer gesagt war es ein Mopedfahrer mit angehängter Rikscha. Aber dazu später mehr.

Wie bewegt man sich in Phnom Penh am Besten? Alleine zu Fuß: dafür ist die Stadt zu weitläufig. Ich hatte bereits vorher eine Grab App installiert. Grab ist der Konkurrent von Uber in Asien. Wobei Grab in Kambodscha nicht direkt Uber als Wettbewerber hat, sondern EXNET.

Am Flughafen von Phnom Penh habe ich sie sofort mal ausprobiert. Ich hatte die Wahl zwischen TukTuk, Taxi und SUV. Mit Koffern ist TukTuk keine gute Wahl – wir hatten damit schließlich schon in Siem Reap unfreiwillig Erfahrungen gesammelt.

Also wählte ich Taxi, Just Grab aus. Mir wurde ein fairer Preis von knapp 20.000 Riel zu unserem Hotel in der Innenstadt angezeigt (ca. 4,40 EUR). Anders als bei Uber konnte ich auch Cash wählen. Schon kurze Zeit später erschien das Taxi. Nur das Kennzeichen stimmte nicht ganz, statt einem W war ein V in dem Kennzeichen enthalten. Na ja, darüber kann man mal hinwegsehen 😉

Der Fahrer packte beim Gepäck mit an und verstaute unsere Koffer im großzügigen Kofferraum. Das Auto war nicht gasbetrieben, so wie man das in Bangkok häufig antrifft.

Die Fahrt war ruhig und der Fahrer serviceorientiert. Da wir beide hinten Platz genommen hatten, stellte er den vorderen Sitz weit nach vorne.

Alles in allem eine gute Erfahrung.

Abends wählten wir dann ein Tuktuk aus, als wir zu einem Restaurant fuhren, das uns im Internet empfohlen worden war.

Die Fahrt sollte 4.800 Riel kosten (ca. 1 EUR). Ich gab einen 10.000  Riel Schein und erhielt zunächst einen US Dollar und 1.000 Riel zurück. Auf Nachfrage wurden mir aber 5.000 Riel zurückgegeben.

Als wir aus dem Restaurant kamen, wurden wir von einem Moped-Rikschafahrer angesprochen. Ich weiß nicht, ob es eine offizielle Unterscheidung gibt, aber Tuktuks sind komplett geschlossene Fahrzeuge mit innenliegendem Motorradlenker, während ich mit Moped-Rikschas Mopeds bezeichne, die einen Rikscha-Hänger haben, der aber ausgetauscht werden kann. Der Fahrer sitzt dabei vorne mit Helm auf seinem Motorrad und nur die Fahrgäste im Inneren.

Zunächst machten wir noch einen Spaziergang. Nach dem Spaziergang kamen wir wieder an dem Fahrer vorbei und entschieden uns, im eine Chance zu geben und dieses Mal ausnahmsweise nicht Grab einzuschalten. Wir nannten ihm unser Ziel, das er kannte und fragten, ob 5.000 Riel o.k. seien. Er sagte ja und bat uns einzusteigen.

Unterwegs hielt er einmal an, und tat so, als ob wir bereits angekommen wären. Wir nannten noch einmal das Hotel und er tat so, als ob er vorher etwas anderes verstanden hätte.

Am Hotel angekommen gab ich ihm einen 10.000 Riel Schein mit der Bitte um Wechselgeld. Als er das ablehnte, suchte ich exakt 5.000 Riel heraus und gab sie ihm. Er wollte aber 20.000 Riel, später 3 US Dollar. Ich erhielt mein Geld wieder zurück. Es gab kurze Diskussionen mit umstehenden Leuten. Darunter war auch ein Securitymann unseres Hotels. Ich suchte die Fahrt bei Grab heraus und zeigte, dass 5.000 Riel ein absolut fairer Preis war. Der Rikschafahrer begann ganz ohne Geld weg zu fahren und wir brachen auch auf. Plötzlich fuhr er noch einmal hinter uns her und verlangte das Geld. Wir gaben es ihm. Anstatt es einzustecken, nahm er das Geld und zerriss es in kleine Stücke und verteilte die über die Straße. Es handelte sich um insgesamt 6 Scheine, so dass man fast schon von einem Geldregen sprechen konnte.

Dann fuhr er von dannen. Auch wir machten natürlich keine Anstalten das Geld einzusammeln und gingen davon. In Kambodscha ist der König (bzw. der Vater des Königs) auf den 500 bzw. 1000 Riel Scheinen abgebildet. In Thailand wäre es eine schwerwiegende Straftat gewesen, dass Bild des Königs zu zerreißen.

Übrigens wollten auch andere Taxi- bzw. Tuktuk-Fahrer später mehr Geld haben als zuvor auf Basis von Grab verhandelt. Also besser nur Grab verwenden und keine Verhandlungen mit wartenden Fahrern aufnehmen, die einen hinterher ausnehmen wollen.

 

 

tommy-online

Nach mehr als 25 Jahren in der Finanzdienstleistungsbranche jetzt Weltreisender und als Reiseblogger tätig.

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