Theaterführung Münster
Ein Theater gab es in Münster bereits im 18. Jahrhundert. Das heutige war bereits das vierte, erbaut in den Fünfziger Jahren. Heute war es mal an der Zeit, an einer Theaterführung Münster hinter den Kulissen teilzunehmen. Immer am ersten Mittwoch im Monat wird eine solche Führung für faire 4 EUR pro Person angeboten.
Wir hatten die Karten bereits im Internet reserviert, holten sie an der Theaterkasse ab und begaben uns dann pünktlich um 17 Uhr zum Bühneneingang gegenüber der Martinikirche.
Übrigens wollte unsere Eintrittskarten keiner sehen – wir hätten auch so kommen können. Aber ich nehme mal vorweg, dass die Führung sich sehr gelohnt hat und wir gerne den Eintritt dafür bezahlt haben.
Vom Bühneneingang ging es zunächst ins untere Foyer des Großen Hauses, das ansonsten noch verschlossen war. Dort gab es Spinde und Toiletten. Die Decke dort war niedrig, im oberen Foyer sah das ganz anders aus, dort war alles auch sehr hell – die Kunst erhob sich aus den Niederungen.
Das Große Haus besaß ca. 900 Plätze. Da bisher noch eine Konzerthalle fehlte, musste die Bühne des Theaters immer sehr aufwendig umgebaut werden. Der tonnenschwere Aufbau ist im Foto zu sehen.
Wir hatten zuvor auch bereits die Bühne betreten und einen Blick in die Nebenbühnen werfen können, die heute meist als zusätzliches Lager gebraucht wurden. Platz gab es auf jeden Fall zu wenig, so dass es noch zwei Außenstellen des Theaters gab, wo z.B. Bühnenbilder gemalt wurden oder Schlosserarbeiten durchgeführt wurden.
Der vordere Teil der Bühne war komplett 3 m versenkbar. Bei Theateraufführungen war dort der Orchestergraben, der bei Konzerten natürlich nicht benötigt wurde.
Die Bühne war 13 m mal 9 m groß. Der Bühnenturm maß 21 m und konnte so die an Stahlseilen befestigten Bühnenbilder aufnehmen. Aktuell sah man Akustiksegel über der Bühne hängen. Noch vieles Interessantes wurde uns erklärt und wir durften auch Blick in einige Probenräume werfen.
Viele verzweigte Gänge führten auf den unterschiedlichen Ebenen durch das Gebäude. Ab und zu war auch mal der Durchgang verboten.
Die Theaterschauspieler erhielten übrigens meist nicht viel mehr als 2.000 EUR brutto pro Monat. Maximal konnte man später vielleicht auf 3.000 EUR kommen. Theater war also etwas für Enthusiasten.
Vom alten Theater hatte man damals eine alte Fassade stehen lassen. Das kleine Haus wurde in den 70er Jahren im damals typischen Betonstil angebaut.
Im kleinen Haus befand sich noch der U2 eine sehr kleine Bühne, in der Stücke aufgeführt wurden, die nicht so großen Anklang fanden.
Zum Abschluss durften wir noch einen Blick in die Kostümsammlung des Theaters werfen. Alle Kleidungsgegenstände waren natürlich frisch gewaschen.
Die Theaterführung Münster hat Spaß auf mehr gemacht. Vielleicht gehen wir mal wieder öfter ins Theater. Die Stadt bezuschusste das Theater jährlich mit ca. 20 Millionen EUR, so dass die Eintrittskarten erschwinglich blieben und es ein Theater für alle sein konnte.