Havanna – Eindrücke einer gestrigen Stadt
Havanna, die Hauptstadt von Kuba, hatte ich zuletzt vor 25 Jahren besucht. Mit Schrecken musste ich feststellen, dass sich seitdem nicht viel entwickelt hatte, sondern eher Häuser und Autos verfallen waren. Unser Hotel Nacional machte dabei eine Ausnahme. Das Hotel, in dem bereits seit 1930 die High Society übernachtet hat, sah zumindest von außen majestätisch aus. Aber auch hier merkte man am Essen, dass in Kuba eine Mangelwirtschaft herrschte.
Die folgenden Fotos entstanden am Malecon, wo meine kleine Havannatour startete.
Im Zentrum gab es immerhin ein paar Bars und Restaurants und außerdem ein paar Galerien. Ich besuchte das Museum de Arte Colonial kurz vor einem großen Regenguss. Dazu später ein eigener Beitrag.
Das Museum lag am Plaza de la Catedral mit der Kathedrale von Havanna.
Außerdem suchte ich auch die Hinterhöfe auf und fand folgende Wandgemälde:
Typisch hier ein Treppenaufgang und die Kabelverlegung.
Rund um das Capitol standen einige monomentale Gebäude, die immerhin nicht weiter gelitten hatten.
Der Straßenverkehr war spärlich. Einerseits erfreulich, dass es nirgendwo Staus gab und Fotos ohne störenden Verkehr aufgenommen werden konnten, andererseits ein Zeichen von Armut und fehlender Mobilität.
Zu kaufen gab es in den Geschäften nicht viel. Es gab eine Sorte Wasser, die wir auch schon in Vinales getrunken hatten. Das sonstige Angebot erinnerte an die DDR vor mehr als 30 Jahren.
Einer der Ärmsten der Armen wühlte im stinkenden Abfall von Havanna.
Teilweise sah es aus wie nach einem Bombenangriff. Zu Fuß wanderte ich auf dem Weg zurück zum Hotel teilweise kilometerlang durch solche und ähnliche Straßenfluchten kreuz und quer eines früher stolzen Havanna.
Der Torreon de San Lazaro wurde am Ende des 17. Jahrhunderts erbaut und diente zur Abwehr von Feinden.
Einer der beliebtesten Online Radiosender war Radio Progreso in diesem Gebäude.
Immerhin gab es in Kuba seit 2015 Internet. Die staatliche Gesellschaft Etecsa baute immer mehr WLAN Hotspots, die auch von Touristen mit speziellen Internetkarten genutzt werden konnten. Eine Karte für eine Stunde kostete 1 CUC = etwas mehr als 1 US Dollar. Meist wurde man nach dem Pass oder einem anderen Ausweisdokument gefragt, wenn man diese erwerben wollte. Ich kaufte gleich 15 Stück, habe aber auch gehört, dass die Abgabe auch mal rationiert wurde.
Das Internet wird auch Kuba irgendwann verändern.
Einfach tolle Eindrücke, diese Häuser! Als wir in Ferien auf Kuba gemacht haben, waren wir auch ein paar Tage in einem Hotel in Havanna, wo man sich mindestens 100 Jahren in der Zeit zurückversetzt gefühlt hat (auf gute Art und Weise natürlich!).